Wichtiger 2 : 1 Sieg im Spitzenspiel gegen FC Schwedt 02

Jedes Ende einer Serie kann zugleich der Beginn einer neuen sein. Nachdem Zehdenick den Lauf unserer Eintracht in der letzten Wochen beendete, stand das Spitzenspiel gegen Schwedt deshalb unter einem ganz besonderen Ziel. Die Mannschaft wollte aus diesem Rückschlag gestärkt hervorzugehen und eine neue Serie starten. Trotz einer sehr schwierigen Partie gegen den Tabellenvierten der Landesliga Nord, erkämpfte man sich durch eine mentale und sportliche Kehrtwende in der zweiten Halbzeit noch den Sieg an diesem Tag und behält somit auch den Anschluss zu Spitzenreiter Petershagen-Eggersdorf.

Mit der Niederlage gegen Zehdenick im Kopf begann die Begegnung für unsere Herren denkbar schwierig. Man verspürte Druck, fehlende Leichtigkeit und das abnehmende Glück der letzten Zeit. Dieses Gefühl sollte sich auch durch die komplette erste Halbzeit tragen. 45 Minuten brauchte unsere Eintracht, um das Spiel der vergangenen Woche zu verarbeiten, an das man leistungstechnisch anknüpfte.

Bereits in der 3. min hatten deshalb auch die Gäste aus Schwedt die Möglichkeit den Führungstreffer zu erzielen. Ein Freistoß aus dem Halbfeld, der kurz vor dem Tor nochmal unangenehm auftrumpfte, konnte Straße nur nach vorne abprallen lassen. Der entsprechende Nachschuss wurde aber im letzten Moment noch zur Ecke geklärt. Die erste Druckphase der Gegner ausgestanden, erlangte unsere Eintracht nun mehr Spielanteile und wagte sich auch nach vorne. Einige erste Chancen konnte man sich erspielen, jedoch mit wenig Gefahr für das gegnerische Tor.

Es entwickelte sich ein bis auf weiteres recht ausgeglichenes Spiel, das sich durch viel Geplänkel im Mittelfeld auszeichnete. Viele Ballverluste und unpräzise Aktionen waren an der Tagesordnung – bei beiden Mannschaften.

Symptomatisch für das abnehmende Glück der letzten Wochen und die auch in diesem Spiel vorhandene Unkonzentriertheit dann der Rückstand. Ähnlich wie in vergangenen Spielen, in denen man zwei Elfmeter selbst verschuldete, machte man sich auch hier wieder das Leben unnötig schwer. Infolge eines Eckballs bekommt Schönfuß den Ball unglücklich auf den Fuß und beschert den Gästen die Führung. Straße konnte dem Ball nur noch chancenlos hinterherschauen.

Hatte man in anderen Spielen noch eine sofortige willensstarke Reaktion gezeigt, konnte man sich nach diesem Rückstand vorerst nicht durch großes fußballerisches Aufspielen befreien. Auch die Standards waren wieder ein Problem. Egal ob Eckbälle oder Freistöße, kaum ein Ball fand seinen Mitspieler. Man verschenkte sie leichtsinnig an den Gegner.

Schwedt unterdies blieb brandgefährlich. In der 27. Minute landete der Ball an der Latte, der nachschussbereite Angreifer der Gäste stand jedoch dann im Abseits. Glück für unsere Männer.

Allgemein eine eher zerfahrene Partie zu diesem Zeitpunkt, trotz guter Chancen der Gäste. Die Eintracht wirkte weiter verunsichert durch das unglückliche Eigentor und ließ ebenso wie Schwedt Präzision vermissen. Vor allem aber fehlte der Eintracht der Mut nach vorne, man konnte kaum Lösungen anbieten und verlor viele Bälle. Der Spielaufbau kam nur sehr langsam in Gang. Das gesamte Spiel ließ Tempo vermissen. Eingefroren wirkten die Mannschaften, vielleicht auch aufgrund der Kälte.

Kurz vor der Pause nochmal zwei gute Abschlüsse für Schwedt und unsere Eintracht. Zunächst setzt sich, der an diesem Tag überragende, Tobias Lietz alias „Toli“ gut auf rechts durch und flankt den Ball zum freistehenden Dennis Paul. Der anschließende Kopfball landet aber knapp neben dem Tor – die Chance zum Ausgleich. Die Schlussaktion hatte jedoch Schwedt, als man Straße zweimal hintereinander forderte. Den ersten Schuss parierte Straße zur Seite, den zweiten verzog der Angreifer der Gäste deutlich.

Insgesamt hätte Schwedt nach dieser schwachen Vorstellung unserer Eintracht bereits mit zwei oder drei Toren führen können zur Pause. Ein klares Übergewicht konnten sie sich aber ebenfalls nicht erspielen.

 

Während der Halbzeitpause analysierte Trainer Hinze das Spiel richtig und nahm einen entscheidenden Doppelwechsel vor. Rashied und Möhl kamen für Kruska und Paul ins Spiel und sollten für mehr Schwung und Ideen in der Offensive sorgen. Außerdem richtete das Trainerteam einen motivierenden Appell an die Mannschaft, die sich danach wie ausgewechselt präsentierte.

Kurz nach Wiederanpfiff zeigte der eingewechselte Rashied bereits wo die Reise hingehen sollte, fasste sich ein Herz und schloss aus der Distanz ab. Auch wenn diese Aktion noch erfolglos blieb, ließ sie die veränderte Einstellung des Teams erkennen. Energisch und kämpferisch in jeder Hinsicht agierte man nun auf dem Platz. Die Mannschaft war bestrebt die Überhand zu gewinnen und den Ausgleich zu erzielen, auch wenn sich Schwedt noch unbeeindruckt zeigte und körperlich dagegen hielt.

Mit zunehmender Spieldauer zeichnete sich allerdings auch ab, dass die Gäste körperlich und physisch an ihre Grenzen kamen und die Eintracht im Gegensatz dazu noch einige Reserven hatte. Spielerisch lieferten unsere Herren ebenfalls eine ganz andere Vorstellung ab. Viele gute Pässe, die ihren Mitspieler fanden, zahlreiche Torchancen und enormen Zug nach vorne konnte man beobachten.

Ein Beispiel war der perfekter Pass von Möhl zu Rauch, der plötzlich frei vor dem Tor stand. Obgleich der Schiedsrichter letztlich diskutabel auf Abseits entschied, eine gute Möglichkeit. Ein weiteres Beispiel war der hervorstechende Lietz, der nach Ablage von Kausch sofort abschloss und das Ziel nur um Millimeter verfehlte. Mit diesen druckvollen Offensivaktionen im Hinterkopf war es dann im Nachhinein auch keine Überraschung mehr, als Julian Rauch in der 61. min den ersehnten und verdienten Ausgleich schoss. Vorangegangen war eine klasse Einzelaktion von Lietz, der sich gegen unzählige Mitspieler im Mittelfeld durchsetzte und zu Rauch durchsteckte, der dann eiskalt verwandelte.

Auch danach weiter gute Chancen für unsere Herren. Eine perfekte Verlagerung auf Möhl, die Kausch intelligent durchließ, führte zu der nächsten Möglichkeit. Sein Schuss konnte vom Schlussmann aus Schwedt aber pariert werden. Weitere Kombinationen schlossen sich an. Besonders das Zusammenspiel von Rauch und dem eingewechselten Rashied funktionierte hervorragend. Nach einem Abschlag köpfte Kausch den Ball direkt auf Rauch, der sofort auf Rashied verlängerte. Dessen Schuss verfehlte das Tor denkbar knapp und hätte bereits die Führung sein können. Danach flachte das Spiel wieder ab und viele kleine Zweikämpfe prägten die Begegnung.

In der 78. min wieder ein spielentscheidender Wechsel durch Hinze. Er brachte Böttcher für Neubauer ins Spiel und damit auch wieder bessere und gefährlichere Aktionen. Der Wille die Führung zu erzielen war spürbar und riesige Möglichkeiten boten sich in der Schlussphase.

In der 85. spielt Kausch einen traumhaften Diagonalball auf Möhl, der ihn noch besser mitnimmt und in den Strafraum spielt. Böttcher verpasst und auch Rashieds Schüsse werden auf der Linie geblockt. Viele derartige Chancen, die kurz vor Schluss erfolglos blieben. Dann ist es aber jener Böttcher, der in einem Strafraumgetümmel den Ball behaupten kann und ihn im Tor versenkt. Die verdiente Führung.

Kurz vor Abpfiff hätte Böttcher sogar noch den Knock-Out landen können, abermals nach einer guten Kombination. Am Ende bleibt es aber bei dem verdienten 2:1 Sieg unserer Eintracht infolge einer starken zweiten Halbzeit, in der man erneut großen Charakter zeigte und sich so schlussendlich von der Niederlage gegen Zehdenick befreien konnte.

 

Aufstellung:

RSV Eintracht 1949: Straße – Langleist (C.) – Buchholz  – T. Schönfuß  – Neubauer (78. Böttcher) – Rauch  – Kruska (46. Möhl) – Lietz – Ring – Kausch – Paul (46. Rashied)

FC Schwedt 02: Lenz – T. Lapinski – Tarasewicz – Adamczak – Iskra – Fuchs (73. Pohlmann) – Büchner (24. Glubs) – Liermann – Hubich (C.) – M. Lapinski  – Ulrich

 

Tore:

0:1 Schönfuß ET (17.)

1:1 Rauch (61.)

2:1 Böttcher (88.)

 

 

Hinweis: Alle Bilder zum Spiel findet ihr in unserer Galerie.